Der Blues

Musik, die unter die Haut geht

Die Geschichte einer Musikrichtung, die die Welt veränderte.

Die Ursprünge

Die frühen Formen des Blues entstanden im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert in den Südstaaten der USA. Ursprünglich handelte es sich um Arbeitslieder afroamerikanischer Gemeinschaften: Ein Vorsänger sang eine Zeile, die Gruppe antwortete – ein Ruf-und-Antwort-Prinzip, das den Blues bis heute prägt.

Viele Bluesmusiker erzählten in ihren Liedern von schwerer Arbeit, Ausbeutung, existenziellen Sorgen und persönlichem Leid. Zunächst wurde der Blues vor allem mit dem Banjo begleitet, das später von der akustischen Gitarre abgelöst wurde. Auch die Mundharmonika (Blues Harp) fand früh ihren Platz. Typisch war der Wechsel zwischen gesungener Zeile und instrumentaler Antwort.

Die goldene Ära

Um 1910 hatte sich der Begriff „Blues" fest im Sprachgebrauch etabliert. Sängerinnen wie Bessie Smith und Big Mama Thornton machten die Musikrichtung innerhalb der afroamerikanischen Community populär. Mit der großen Migration vieler Schwarzer in die nördlichen Städte gewann der Blues weiter an Bedeutung und beeinflusste entscheidend die Entwicklung des Jazz.

Der Musiker und Komponist W.C. Handy (1873–1958) trug wesentlich zur Popularisierung des Blues bei. Seine Veröffentlichungen „Memphis Blues" (1912) und „St. Louis Blues" (1914) machten das Genre einem breiten Publikum zugänglich.

Der elektrische Blues

In den 1940er- und 1950er-Jahren führte der Einsatz von elektrischen Verstärkern zum Entstehen des elektrischen Blues, der in Städten wie Chicago und Detroit groß wurde. Künstler wie Muddy Waters, John Lee Hooker und Howlin' Wolf prägten diesen Stil. Aus dem elektrischen Blues entwickelte sich schließlich der Rock 'n' Roll.

In den 1960er- und 1970er-Jahren öffneten soziale Veränderungen auch weißen Musikern den Weg zum Blues – etwa Jimi Hendrix, Eric Clapton und Alvin Lee, die aus ihm ihren eigenen Stil entwickelten. Bis heute lebt der Blues in traditionellen und modernen Formen weiter, etwa bei Robert Cray, Stevie Ray Vaughan oder Bonnie Raitt.

Das Bluesschema

Der musikalische Aufbau entspricht oft dem erzählerischen Charakter des Blues. Typisch sind die sogenannten „Blue Notes" – vor allem die verminderte Terz und die kleine Septime einer Tonleiter.

Ein Bluesschema ist eine Abfolge von Akkorden, deren vollständiges Durchspielen als „Durchgang" oder „Chorus" bezeichnet wird. Besonders verbreitet ist der zwölftaktige Blues (12-bar blues), der auf Tonika, Subdominante und Dominante basiert. Das Grundschema besteht aus vier Takten Tonika, gefolgt von je zwei Takten Subdominante, Tonika, Dominante und erneut Tonika. Im Laufe der Zeit entwickelten sich zahlreiche Variationen dieses Schemas.

Blues ist mehr als Musik

Eines aber ist der Blues ganz sicher nicht: eine eng gefasste Definition. Blues ist ein Gefühl. Er entsteht, wenn Musiker zusammenkommen, sich auf das gemeinsame Schema einlassen – und dann loslassen.

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